CBDCannabidiol bei Myokarditis (Herzmuskelerkrankung) – Hilft es?

Cannabidiol bei Myokarditis (Herzmuskelerkrankung) – Hilft es?

Eine Herzmuskelerkrankung kann als Folge einer Virus-Infektion oder Grippe auftreten und ist gar nicht so selten, wie man denkt. Brustschmerzen, Fieber oder im schlimmsten Fall Herz-Rhythmus-Störungen sind die häufigsten Symptome. Tatsächlich wird die Krankheit in den meisten Fällen nicht erkannt, weil die Patienten sowieso erkrankt sind. Nichtdestotrotz braucht das Herz Unterstützung und die entzündungshemmenden Eigenschaften von Cannabidiol (CBD) kommen da gerade Recht.

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Was ist Myokarditis?

Eine Erkältung oder Grippe kann häufig zu Herzmuskelentzündungen führen, die als Myokarditis bezeichnet werden. Auch nach einer Corona-Infektion sind Herzkrankheiten nicht selten. Dabei sind nicht nur Menschen mit Vorerkrankungen betroffen, sondern auch gesunde junge Menschen. Die Patienten klagen über Brustschmerzen, Herzstolpern, Kurzatmigkeit und eingeschränkte körperliche Belastbarkeit. All dies kann auf eine Herzmuskelentzündung oder eine Herzrhythmusstörung hinweisen, die dringend untersucht werden sollte.

Eine Herzmuskelentzündung tritt häufig als Folge einer Infektion auf, unabhängig davon, ob es sich um eine Erkältung, Grippe oder Corona handelt. Besonders wenn diese Infektionen verschleppt oder nicht richtig ausgeheilt werden, können Folgeerkrankungen auftreten. Je nach Schwere der Myokarditis kann die Krankheit gravierende Folgen haben, angefangen vom Absterben der Herzmuskelzellen über Herzschwäche und Erschöpfung bis hin zum spontanen Herztod. Es gibt jedoch auch Formen der Myokarditis, die keine Symptome aufweisen und von selbst ausheilen.

Herzmuskelerkrankung nach Corona

Inzwischen hat ein Großteil der Bevölkerung eine Corona-Infektion durchgemacht. Zu Beginn der Pandemie gingen die Forscher von einer Lungenkrankheit aus. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass es sich um eine Multiorganerkrankung handelt, die nahezu jedes Organ angreifen kann – einschließlich des Herzens!

Studien bestätigen dies. Wissenschaftler in den USA untersuchten 150.000 ehemalige Militärangehörige, die eine Corona-Infektion hatten. Dabei stellte sich heraus, dass sie nach einem Jahr ein um 72% höheres Risiko hatten, an einer Herzinsuffizienz zu erkranken als Personen, die nicht infiziert waren. Das Risiko war sogar bei Personen erhöht, die keine Herzerkrankungen oder andere Vorerkrankungen hatten.

Welche Hilfe kann CBD Öl bieten?

Welche Hilfe kann CBD Öl bieten

Da Forscher herausgefunden haben, dass Cannabidiol in der Corona-Therapie wirksam sein könnte, stellt sich natürlich die Frage, ob CBD Öl auch bei Herzmuskelentzündungen hilfreich sein kann. Besonders die entzündungshemmende Wirkung von CBD steht hier im Vordergrund sowie der Vorteil, dass der Hanf-Extrakt ein gut verträgliches Naturprodukt mit wenig Nebenwirkungen ist.

Kann CBD die Entzündungen des Herzmuskels hemmen?

Bei der Myokarditis ist ein entzündlicher Prozess der Auslöser. Dieser Prozess wird durch D3-T-Lymphozyten in Gang gesetzt. Diese greifen die Herzmuskelzellen an und verursachen so eine Myokarditis. Statt die Entzündung zu bekämpfen, liegt eine Fehlfunktion des Körpers vor, die darauf ausgerichtet ist, den eigenen Körper anzugreifen.

Jetzt kommt das Besondere: Wie vor Jahren herausgefunden wurde, sind diese Lymphozyten mit CBD2-Rezeptoren ausgestattet, an die Cannabidiol andocken kann. Untersuchungen an Mäusen haben gezeigt, dass Cannabidiol eine signifikant reduzierende Wirkung auf die D3-T-Lymphozyten hat. Dadurch konnten die Fehlfunktionen erheblich verringert werden.

Cannabidiol gegen Zytotoxine

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wirkung von CBD auf Zytotoxine. Diese werden bei Entzündungen gebildet und können, wie bei einer schweren Corona-Infektion, außer Kontrolle geraten. Ein solcher Zytokinsturm führt häufig zu einer besonders schweren Infektion. Da Cannabidiol jedoch die Bildung von Zytotoxinen signifikant hemmen kann, ist es wahrscheinlich, dass kein Zytokinsturm ausgelöst wird. Daher könnten CBD Tropfen bei Corona-Infektionen hilfreich eingesetzt werden.

CBD und seine schützende Wirkung auf das Herz

Es ist seit langem bekannt, dass CBD eine schützende Wirkung auf das Herz hat. Bereits vor über 15 Jahren wurde an Ratten getestet, wie sich Cannabidiol auf einen Herzinfarkt auswirkt. Dabei zeigte sich, dass ein Herzinfarkt, der aufgrund einer Herzmuskelentzündung auftritt, um bis zu 66 Prozent reduziert werden konnte. Natürlich stellt sich die Frage, wie dies gemessen werden kann.
Bei einem Herzinfarkt gibt es Marker, die im Blut nachgewiesen werden können.

Durch diese Marker konnte nachgewiesen werden, dass der Wirkstoff Cannabidiol eine positive Wirkung auf das Herz hat, wenn es infolge einer Myokarditis zu einem Herzinfarkt kommt. Diese außergewöhnliche Feststellung führte zu vielen weiteren Studien und Untersuchungen darüber, wie CBD das Herz schützen kann.

THC und Herzgesundheit

Neben Cannabidiol ist Tetrahydrocannabinol (THC) eines der bekanntesten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze. Anders als CBD wirkt THC allerdings psychoaktiv. Dennoch besitzt THC viele therapeutische Eigenschaften und gehört damit zum Hauptwirkstoff von medizinischem Cannabis.

Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung mit THC ist allerdings ausgeschlossen. Obwohl der Inhaltsstoff der Hanfpflanze eine entzündungshemmende Wirkung hat, ist die Behandlung damit eher kontraproduktiv, da THC die Herzfrequenz stark erhöhen kann. CBD Öl ist die deutlich bessere Wahl, da es den Blutdruck senkt und den Körper entspannt und beruhigt.

Herz-Medikamente auf CBD-Basis

Erste Herz-Medikamente auf CBD-Basis befinden sich bereits in der zweiten Phase der Zulassung. Aufgrund der besonderen Wirkung auf das Herz hat ein kanadisches Unternehmen bereits ein Präparat entwickelt, das bei der Behandlung von Herzmuskelentzündungen unterstützen soll. Das Präparat CardiolRX wurde bereits an 25 Teilnehmern getestet und zeigt, dass lebensbedrohliche Begleiterscheinungen einer Myokarditis reduziert werden können.

Dazu gehört insbesondere die Perikarditis, bei der sich Flüssigkeit im Herzbeutel ansammelt und Entzündungen verursacht. Bevor die Patienten das Medikament erhielten, wurde die Flüssigkeit operativ aus dem Herzbeutel entfernt. Anschließend ging es in die nächste Phase der Untersuchung, in der eine Gruppe von Patienten das CBD-Präparat erhielt. Bereits sieben Tage nach der Operation wurde festgestellt, dass sich deutlich weniger Flüssigkeit ansammelte und auch die Perikarddicke abnahm.

Dies zeigte, dass auch die Entzündungen zurückgingen und die Gruppe, die das CBD-Medikament erhielt, deutlich bessere Werte aufwies als eine zweite Gruppe, die das Medikament nicht erhielt. Das Medikament befindet sich derzeit in Phase 2 und wird an 100 Patienten mit Myokarditis getestet. Die Patienten kommen nicht nur aus den USA, sondern auch aus Israel und Europa.

Fazit

Dass CBD Hanföl ein Allrounder für unseren Körper ist, ist bekannt. Durch diese Untersuchungen und Studien zeigt sich jedoch auch, dass Cannabidiol bei schwerwiegenden Erkrankungen ein wichtiger Helfer sein kann. Insbesondere bei Corona-Infektionen konnte gezeigt werden, wie nützlich der natürliche Wirkstoff aus der Hanfpflanze sein kann und dass schwere Verläufe oder Folgeerkrankungen dadurch reduziert werden können.

Quellen

  • National Center for Biotechnology Information. „COVID-19 and Cannabidiol (CBD)“. PubMed Central, PMC8489583. Klicken für Details.
  • Springer Link. „Cannabidiol Limits T Cell-Mediated Chronic Autoimmune Myocarditis“. Molecular Medicine, 10.2119/molmed.2016.00007. Klicken für Details.
  • PubMed. „The Effects of Cannabidiol, a Non-Intoxicating Compound of Cannabis, on the Cardiovascular System in Health and Disease“. PubMed, PMID 32937917. Klicken für Details.
  • Wikipedia. „Cannabidiol“. Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Klicken für Details.

Dr. Mark Lehmann hat an der LMU München Humanmedizin studiert. Seit Januar 2024 unterstützt er die CLIC-Redaktion mit medizinischen Fachbeiträgen. Nach seiner Approbation als Arzt und einer praktischen Tätigkeit in der Inneren Medizin wurde er festes Mitglied des CLIC-Teams. Er stellt unter anderem die medizinische Qualität der CLIC-Artikel sicher und hat sich vor allem auf Themen zu therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten spezialisiert. Dazu gehören unter anderem Anwendungsgebiete wie CBD, HHC und andere Hanfprodukte.

Medizinredakteurin

Katharina Weber hat in Berlin Journalismus und Psychologie studiert. Seit 2022 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Artikel, Nachrichten und Sachtexte zu verschiedenen Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für CLIC ist Katharina Weber auch als Autorin für weitere Gesundheitsportale tätig. Im Jahr 2023 veröffentlichte die Autorin ihren ersten Sachroman, der sich intensiv mit den psychologischen Auswirkungen langwieriger Krankheiten auseinandersetzt. Sie setzt sich stark für die Gesundheitsaufklärung ein und nimmt regelmäßig an Konferenzen und Workshops teil, um ihr Wissen zu teilen und sich weiterzubilden.

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